Maria 2.0

Es muss in unserer Kirche einen Wandel geben. Dafür steht Maria 2.0.

Neuer Thesenanschlag nach 500 Jahren.  Mit diesem Thesenanschlag im gesamten Bundesgebiet weisen wir auf die eklatanten Missstände in der katholischen Kirche hin und untermauert damit unsere Forderungen nach Reformen hin zu einer zukunftsfähigen, geschwisterlichen und vielgestaltigen Kirche.

An alle Menschen, die guten Willens sind!

1. #gerecht – gleiche Würde – gleiche Rechte
In unserer Kirche haben alle Menschen Zugang zu allen Ämtern. Denn Menschenrechte und Grundgesetz garantieren allen Menschen gleiche Rechte – nur die katholische Kirche ignoriert das. Mannsein begründet heute Sonderrechte in der Kirche.

2. #partizipativ – gemeinsame Verantwortung
In unserer Kirche haben alle teil am Sendungsauftrag; Macht wird geteilt. Denn der Klerikalismus ist heute eines der Grundprobleme der katholischen Kirche und fördert den Machtmissbrauch mit all seinen menschenunwürdigen Facetten.

3. #glaubwürdig – respektvoller Umgang und Transparenz
In unserer Kirche werden Taten sexualisierter Gewalt umfassend aufgeklärt und Verantwortliche zur Rechenschaft gezogen. Ursachen werden konsequent bekämpft. Denn viel zu lange schon ist die katholische Kirche ein Tatort sexueller Gewalt. Kirchliche Machthaber halten immer noch Informationen zu solchen Gewaltverbrechen unter Verschluss und stehlen sich aus der Verantwortung.

4. #bunt – leben in gelingenden Beziehungen
Unsere Kirche zeigt eine wertschätzende Haltung und Anerkennung gegenüber selbstbestimmter achtsamer Sexualität und Partnerschaft. Denn die offiziell gelehrte Sexualmoral ist lebensfremd und diskriminierend. Sie orientiert sich nicht am christlichen Menschenbild und wird von der Mehrheit der Gläubigen nicht mehr ernst genommen.

5. #lebensnah – ohne Pflichtzölibat
In unserer Kirche ist die zölibatäre Lebensform keine Voraussetzung für die Ausübung eines Weiheamtes. Denn die Zölibatsverpflichtung hindert Menschen daran, ihrer Berufung
zu folgen. Wer diese Pflicht nicht einhalten kann, lebt oft hinter Scheinfassaden und wird in existentielle Krisen gestürzt.

6. #verantwortungsvoll – nachhaltiges Wirtschaften
Unsere Kirche wirtschaftet nach christlichen Prinzipien. Sie ist Verwalterin des ihr anvertrauten Vermögens; es gehört ihr nicht. Denn Prunk, dubiose Finanztransaktionen und persönliche Bereicherung kirchlicher Entscheidungsträger haben das Vertrauen in die Kirche tiefgreifend erschüttert und schwinden lassen.

7. #relevant – für Menschen, Gesellschaft und Umwelt.
Unser Auftrag ist die Botschaft Jesu Christi. Wir handeln danach und stellen uns dem gesellschaftlichen Diskurs. Denn die Kirchenleitung hat ihre Glaubwürdigkeit verspielt. Sie schafft es nicht, sich überzeugend Gehör zu verschaffen und sich im Sinne des Evangeliums für eine gerechte Welt einzusetzen.

In vielen Orten bundesweit gibt es Gruppen, die sich dafür einsetzen. Mit unterschiedlichen Aktionen wird auf dieses Thema aufmerksam gemacht.

Auch in unserer Gemeinde gibt es Frauen, denen dieses Thema wichtig ist. Wir sind noch ganz im Aufbau und wollen unserer Kirchengemeinde zeigen: Auch bei uns gibt es Menschen, denen dieses Thema wichtig ist, wir sind da und stehen für eine Veränderung in unserer Kirche. Wer Interesse hat und Infos erhalten will über Treffen bei uns, kann sich gerne über das Pfarrbüro in den Verteiler aufnehmen lassen. Wir freuen uns über jeden!

Ein Thema nur für Frauen? Keineswegs! Auch Männer sind willkommen.

Sandra Höhn und Carola Walter

Rundum-Unterstützung für Bischof Fürst

Gut gewappnet für alle Unwägbarkeiten auf seinem Weg  und ein stärkender Reisesegen

Sonntag, den 6.11. in Wißgoldingen.  In der Diözese Rottenburg-Stuttgart gibt es an über 40 Orten Initiativen und Gruppen der Maria 2.0-Bewegung. In einer gemeinsamen Aktion haben diese für Bischof Dr. Gebhard Fürst einen Koffer gepackt für seine Reise nach Rom zum Ad-limina-Besuch der deutschen Bischöfe. Beim Ad-limina-Besuch führen die deutschen Bischöfe Gespräche mit dem Papst über die aktuelle Situation der deutschen Kirche, darunter den Synodalen Weg.

Mit dem Koffer will Maria 2.0  Bischof Gebhard den Rücken stärken und ihn motivieren, mutig aufzutreten. Der Koffer wurde ihm nach einem Gottesdienst überreicht. Eingepackt wurden eine Bibel (mit Post-its an den Stellen, die auf die bedeutende und unverzichtbare Rolle der Frauen im Alten und Neuen Testament hinweisen), Weihwasser für die Frauenweihe, eine Sanduhr (die Zeit läuft uns davon), eine Wundheilsalbe (spricht für sich), eine Brille (für den geschärften Blick auf die Realität in den Gemeinden vor Ort), eine Reiselektüre mit dem Buch von Sr. Philippa Rath "Weil Gott es so will", warme Socken (damit er keine kalten Füße bekommt), eine Feuerlöschdecke (weil es an allen Ecken lichterloh brennt), eine Holzfigur von einem Hirten mit einem Schaf (viele andere sind schon weg), aber auch einen Powerriegel für genügend Energie und eine Mutmachkarte, sowie das Rottenburger Manifest in mehreren Kopien für die deutschen Bischöfe und übersetzt in verschiedene Sprachen, um es weltweit verteilen zu können.

Das Rottenburger Manifest enthält Kernforderungen, die sich mit denen der Maria 2.0- und anderer Reformbewegungen decken, u.a. die Gleichstellung von Mann und Frau in der katholischen Kirche, die Abschaffung des Pflichtzölibats, die zeitgemäße Umgestaltung der katholischen Sexualmoral und die Einbindung der Basis in Entscheidungsprozesse.

Im Anschluss an die Übergabe des Koffers segneten die Maria2.0-Frauen Bischof Fürst für seine Reise nach Rom und wünschten ihm Mut für konstruktive Gespräche mit Papst Franziskus.