Was ist für Sie die größte Provokation Jesu?
Beispielsweise:
-der Mensch steht über dem Gesetz
-Gott will Barmherzigkeit statt Opfer
-wer der Erste und Größte sein will, soll der Diener aller sein
-Gott gilt es in uns zu entdecken und anzubeten, der Ort des Tempels ist nicht so wichtig
-erlässt sich kreuzigen
Für mich ist es die Fußwaschung.
Sie hat für mich eine so zentrale Bedeutung, dass ich es unangemessen finde, sie im Gottesdienst „nachzuspielen“.
Ist das schlimm für Sie und Euch, wenn unsere Kirche in ihrer jetzigen Gestalt stirbt?
Das, was wir „Volkskirche“ nennen, ist so gut wie tot, diese Kirche dürfen wir ruhig begraben.
Mir macht das keine Angst.
Ist doch Jesus selber auch gestorben und er wurde begraben.
Die erste Person, die ich als Priester beigesetzt habe, war eine junge Frau Mitte zwanzig.
Sie war offenbar erst seit sechs Monaten verheiratet.
Ich erinnere mich noch sehr gut an die Worte ihres Ehemannes, als ich ein Gespräch mit ihm führte.
Er sagte mir: "Aber wir hatten gehofft, viele Jahre lang verheiratet zu sein. Wir hatten gehofft, eine schöne Familie zu haben. Aber all das ist nie geschehen“.
Ich erinnere mich an die vielen Male, die er die Aussage „Aber wir hatten gehofft“ verwendete.